Der
Untertitel “Schmähreden gegen...” charakterisiert den
Inhalt des
vorliegenden Buches. Zum einen wendet es sich gegen die islamische
Alltagskultur, zum anderen gegen die westliche Linke. Während die
Kritik der islamischen Alltagskultur noch halbwegs verständlich ist,
sind Linke für den Verfasser “Islamversteher”, deren
“Mehrheit”
von einer “Liebe zu Indianern, Palästinensern, Deutschen und
anderen ’edlen Wilden‘” erfüllt sei, der Vorwurf der
Islamophobie sei “seit je her ein islamistischer Kampfbegriff”,
vom “linken Aufklärungsverrat” ist die Rede usw. usf. Unter
diesem Wust wilden Umsichschlagens gehen leider viele auch
interessante Gedanken und Fragestellungen des Autors verloren.
Unter
anderem beschäftigt sich Thomas Maul damit, wie (angeblich) der
Geist des Ajatollah Khomeini den Antisexismus der Gender-Studies
beflügelt, wie (angeblich) die Scharia in die bundesrepublikanische
Rechtsprechung Einzug hält, vom Schisma der westlichen
Frauenbewegung ist unter der Kapitelüberschrift “Feminismus und
Antisexismus” die Rede, Foucaults Zuneigung zur schiitischen
Revolte wird behandelt und mehrfach äußert Thomas Maul sich zum
Wesen des konservativ-orthodoxen Alltagsislam.
Das Buch überzeugt wohl nur diejenigen, die eh schon die Meinung des Verfassers teilen. Der Schmähredencharakter verhindert einen zivilen Diskurs und ist der Idee der Aufklärung eher abträglich.
Aus: denkladen.de der Giordano Bruno-Stiftung