Während #MeToo
achselzuckend über Leichen geht - der ganz in der Logik der Kampagne
liegende Selbstmord Jill Messicks vom 7. Februar ist bis heute weder
mehr als ein paar Zeilen Wert noch Anlass zum Innehalten -, meint man
bei der "Zeit", die nicht enden wollende "Debatte" noch um eine
Perspektive bereichern zu müssen, die bisher viel zu kurz gekommen sei:
die LESBISCHE - am besten in Form von Literaturkritik: "Aus lesbischer
Sicht sind daher auch Gedichte wie Eugen Gomringers heiß umkämpftes
'avenidas' zwar nicht unbedingt sexistisch, aber irgendwie verzichtbar."
Nachtrag (28.06.2018): Da nach dieser Logik Lesben selber - zumindest aus heterosexueller Sicht - "irgendwie verzichtbar" wären, ist es doch recht tröstlich, dass Verzichtbarkeit (bisher) kein Kriterium für die Existenz von Menschen oder Gedichten ist.